Herrschaft und Widerstand in der globalen Politik sind in der Regel transnationale Phänomene. Obgleich dies keineswegs eine neue Einsicht ist, bleiben die transnationalen Dimensionen und die von ihnen bedingten Dynamiken in den Analysen von Herrschaft sowie gewaltlosem und gewaltsamen Widerstand in den Internationalen Beziehungen oft unterbelichtet.
Ebendiese transnationalen Dynamiken gewaltsamer Dissidenz standen im Fokus eines Sondertermins des gemeinsamen Kolloquiums der Forschungsprojekte „Die Transnationalisierung von Herrschaft und Widerstand in der internationalen Politik“ (geleitet von Nicole Deitelhoff und Christopher Daase) und „Transnationale Eskalationsmechanismen gewaltsamer Dissidenz“ (geleitet von Christopher Daase) am 3. Februar 2013 in den Räumlichkeiten des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Als Gast des Kolloquiums konnte Prof. Jeffrey Checkel, Professor for International Studies und Simons Chair in International Law and Human Security an der Simon Fraser University in Vancouver (Kanada), gewonnen werden. Checkel stellte einen im Jahr 2013 bei Cambridge University Press erschienenen und von ihm herausgegebenen Sammelband „Transnational Dynamics of Civil War“ vor (mehr Informationen hier), der der Frage nach dem transnationalen Wesen vermeintlich innerstaatlicher Bürgerkriege und den Effekten dieser transnationalen Beziehungen nachspürt. Anschließend fokussierte die Diskussion auf konzeptuelle, theoretische und methodische Fragestellungen, vor allem unterschiedliche Konzepte von Transnationalismus aus, und das Für und Wider der Analyse von Kausalmechanismen sowie „best practices“ der Prozessanalyse („process tracing“).